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IGS Erwin Fischer
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Erwin Fischer


 

Am 17. August 1907 wurde Erwin Fischer als Sohn einer Arbeiterfamilie in Stettin-Frauendorf geboren. Er hatte zwei Schwestern, Hilde und Selma. Wie in vielen Familien war damals auch bei den Fischers das Geld sehr knapp. So musste Erwin schon früh arbeiten, um zum Lebensunterhalt der Familie beizutragen. Er half seinem Vater beim Austragen von Zeitungen.1920 war für die Familie Fischer ein trauriges Jahr, die Familie verlor den Vater und Erwin musste ab sofort noch mehr arbeiten. Es blieb dem Jungen keine Zeit für eine Schulausbildung. Er ging auf die Ostseewerft in Stettin-Frauendorf und arbeitete dort als Hilfsarbeiter (Rostklopfer). Selbst für eine Berufsausbildung blieb Erwin keine Zeit.
Er begann sich bereits in seiner Jugend für die Politik zu interessieren, schließlich ist er in einer bewegten Zeit aufgewachsen und von 1914-1918 tobte in Europa der erste Weltkrieg
1917 stürzte die Partei der Bolschewiki in Russland die Zarenherrschaft und errichtete eine neue Staatsform, den Sozialismus. In Deutschland fand im November 1919 eine Revolution statt, durch die die Spartakisten um Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg für mehr Rechte der arbeitenden Menschen kämpften.
Erwin Fischer war nicht damit einverstanden, dass die Menschen in Deutschland für ihre Arbeit sehr wenig Geld bekamen und oft nicht genug für die Familien blieb, um sich das Notwendigste kaufen zu können.
Daher ist es kein Zufall, dass sich der junge Erwin Fischer mit den Zielen des kommunistischen Jugendverbandes Deutschland auseinandersetzte, 1923 Mitglied des kommunistischen Jugendverbandes wurde und sich für dessen Ziele einsetzte.
Er nahm an vielen Veranstaltungen und Demonstrationen teil. Das war zur damaligen Zeit sehr gefährlich, denn schließlich befürchteten die herrschenden Wirtschaftsbosse, dass die Kommunisten in Deutschland einen Staat nach dem Modell Russlands aufbauen wollten. Auf einer solchen Demonstration wurde Erwin Fischer 1924 von einem Polizisten durch einen Streifschuss verletzt. Er arbeitete jedoch weiter aktiv im Verband für seine Ideale und wurde 1927 von seinen Weggefährten zum Sekretär des kommunistischen Jugendverbandes gewählt. In dieser Zeit kümmerte er sich auch um die Kinder anderer Arbeiter, die damals als Pioniere organisiert waren. Als Pionierleiter unternahm er mit ihnen Wanderungen in die Natur und natürlich sprach man auch sehr viel miteinander, vor allem darüber, was die Kinder bedrückte und was man machen könnte, um daran etwas zu ändern.
Weil Erwin Fischer sich sehr gegen die Ziele der Regierung einsetzte, wurde er 1919 zu 16 Monaten Festungshaft verurteilt. Trotzdem trat er 1931 in die kommunistische Partei Deutschlands ein und arbeitete dort in der Bezirksleitung Pommerns.
In Deutschland wurden die Faschisten immer stärker und die KPD wollte durch Kundgebungen, Demonstrationen und Versammlungen helfen, alle Kräfte gegen den Faschismus und einen drohenden Krieg zu vereinen.
Wegen seiner Aktivitäten gegen den Faschismus wurde er auf die Fahndungsliste der Polizei gesetzt.
Erwin musste sich einen Decknamen zulegen, seine blonden Haare dunkel färben und eine dunkle Brille tragen. Das alles half aber nichts und er musste Stettin verlassen.
Er ging nach Moskau und studierte dort ein Jahr lang an der internationalen Leninschule. Nach Beendigung des Studiums arbeitete er für das ZK der KPD in Hamburg.
Die Geheimpolizei der Faschisten, die „Gestapo“, spürte ihn jedoch auf und Erwin musste nach Holland fliehen.
Im Oktober 1937 wurde er von der holländischen Polizei verhaftet und ins Internierungslager geschickt.
Die Auslieferung Erwin Fischers an die Gestapo konnte durch die Massenproteste der niederländischen Werktätigen verhindert werden, er blieb aber interniert und wurde nach der Okkupation der Niederlande den deutschen Faschisten übergeben. Diese verurteilten ihn 1942 zum Tode. Erwin Fischer starb im Zuchthaus Berlin-Plötzensee unter dem Fallbeil.